6 Archäologische Stätten Athen

Besuchen Sie u.a. die Alte Agora, den Zeustempel und Kerameikos

Eine Übersicht für den Besuch verschiedener archäologischer Stätten in Athen wie der Alten Agora, dem Tempel des Olympischen Zeus und Kerameikos.

Spaziergang entlang der archäologischen Stätten

Die archäologischen Stätten von Athen beeindrucken mit ihrer reichhaltigen Geschichte. Heute ist nicht mehr alles erhalten, doch noch immer können Sie Teile dieser Stätten besuchen und besichtigen. Die bekannteste Stätte ist die Akropolis. In diesem Artikel lesen Sie alles über die 6 anderen archäologischen Stätten, die Sie mit dem speziellen Kombiticket in Athen besuchen können.

1. Alte Agora

Die Alte Agora war einst das Zentrum der Stadt Athen. Die Alte Agora befindet sich in der Nähe der Akropolis. Auf dem Gelände können Sie verschiedene Tempel und archäologische Stätten besichtigen. Mit ihrer zentralen Lage war die Alte Agora damals der wichtigste Treffpunkt der Stadt. An ihr lagen die wichtigsten Gebäude. Auch der Stadtrat war hier ansässig. Auf dem Platz fanden regelmäßig Märkte, Versammlungen und Feiern statt. Die Alte Agora entstand um das 6. Jh. v. Chr. Zu diesem Zeitpunkt wurden ein Quellhaus und verschiedene religiöse Stätten an der Westseite gebaut. Die meisten dieser Gebäude wurden im Krieg gegen die Perser zerstört. Erst im 5. Jahrhundert wurde die Agora neu erbaut und mit weiteren Gebäuden an der Nord- und Südseite ergänzt.

^{Die Alte Agora mit dem Hephaistostempel}

^{Der Hephaistostempel, ein Highlight der Agora in Athen}

Hephaistostempel

Der Hephaistostempel ist eines der ältesten noch fast vollkommen intakten Gebäude auf der Alten Agora. Der Tempel ist so gut erhalten geblieben, weil er eine Weile als Kirche genutzt wurde. Darum sehen Sie hier auch Gräber und Grabsteine. Das Gebäude ist komplett von dorischen Säulen umgeben. Im Inneren befindet sich ein heiliger Raum, in dem einst Statuen der Götter standen. Das gesamte Gebäude besteht aus Marmor. Auf den Metopen an der Außenseite sind die neun Taten des Herakles und acht Szenen aus dem Leben des Theseus zu sehen. Im Inneren des Gebäudes sehen Sie einen Fries, auf dem der Kampf zwischen Theseus und einem Sohn von Pallas zu sehen ist.

Stoa von Attalus

An der Alten Agora steht auch die Stoa von Attalus. Diese wurde im Auftrag von König Attalus II. erbaut. Der König wollte der Stadt Athen mit dem Bau der Stoa für die Ausbildung danken, die er hier erhalten hatte. Eine Stoa ist ein längliches Gebäude, das an beiden Seiten von Säulengängen gesäumt wird. An der Rückseite und an den beiden Seiten befinden sich Mauern, doch die Vorderseite ist offen. Stoa wurden vor allem an Orten wie Agoras gebaut, um den Menschen bei Regen oder starker Hitze ein Schutzdach zu bieten. Heute befindet sich in der Stoa des Attalus das Agoramuseum.

^{Die Stoa von Attalus in der Alten Agora}

^{In diesem Komplex befindet sich nun das Agoramuseum}

2. Römische Agora

Die Römische Agora wurde um 11 v. Chr. angelegt. Auf dem Gelände wurde bereits früher Handel getrieben, doch erst zu dieser Zeit wurde es eine separate Agora. Die Römische Agora wurde östlich der alten Agora errichtet. Der Bau der Römischen Agora wurde mit Hilfe von Spenden von u.a. Julius Caesar und Augustus finanziert.

Die Römische Agora war von einer Mauer umgeben und umfasste einen Platz mit mehreren Stoa, Geschäften und Marktplätzen. Die Agora besaß zwei Eingänge. Im Westen befand sich das Tor der Athena Archegetis. Im Osten das Propylostor. Gleich vor diesem Tor befindet sich der Turm der Winde. Der Turm zeigte im alten Athen die Zeit und die Windrichtung an. Der Turm war nämlich exakt nach Norden ausgerichtet, sodass die Menschen die Zeit an den Schatten ablesen konnten, die auf das Bauwerk fielen. Außerdem gab es im Inneren des Turms eine große Wasseruhr. Das Bauwerk ist achtseitig und auf jeder Seite ist einer der Götter der Winde abgebildet. Die Götter blicken in die Richtung der Windrichtung, für die sie stehen.

^{Die Römische Agora von Athen}

^{Der angrenzende Turm der Winde}

3. Hadriansbibliothek

Die Hadriansbibliothek finden Sie nördlich der römischen Agora. Dieser Gebäudekomplex wurde um das Jahr 131 errichtet. Das Gebäude wurde nach Kaiser Hadrian benannt, der den Bau der Bibliothek in Auftrag gab. Trotz des Namens handelte es sich um weit mehr als eine Bibliothek. Der Komplex bestand aus mehreren Gebäuden, die jeweils eigene Funktionen besaßen. Er war von einem Mauer umgeben und mit verschiedenen Räumen und Säulenhallen ausgestattet. In den Säulenhallen wurden diverse Kunstwerke und Gemälde ausgestellt. Der Eingang zum Komplex befand sich im Westen. Im Osten waren die eigentlichen Bibliotheksräume zu finden. Hier wurden Papyrusrollen und andere Schriftstücke aufbewahrt, und in den Räumen konnte gelesen werden. In anderen Räumen wurde unterrichtet. In der Mitte der Anlage befanden sich Gärten und Teiche.

Die Bibliothek wurde 267 bei einem Angriff beschädigt. Anschließend wurde das Gebäude nie wieder richtig restauriert. Im Laufe der Jahre wurden weitere Gebäude auf der Fläche rund u die Bibliothek errichtet. Vor etwa 50 Jahren wurde die westliche Mauer der Bibliothek restauriert und Pläne für einen Wiederaufbau des Komplexes entworfen.

^{Die Hadriansbibliothek}

^{Die Hadriansbibliothek}

4. Tempel des Olympischen Zeus (Olympieion)

Das Olympieion war der größte Tempel in Athen. Er war dem Gott Zeus gewidmet und wurde auch Tempel des Olympischen Zeus genannt. Der Tempel befindet sich im Süden von Athen. An der Stelle wurden schon lange vor dem Bau des Tempels verschiedene Gottheiten geehrt. Mit dem Tempelbau wurde bereits 515 v. Chr. begonnen, doch er wurde erst im Jahr 125 im Auftrag von Kaiser Hadrian fertiggestellt.

Der Tempel ist auf rechteckigen Steinen erbaut und besaß 104 Säulen, die jeweils 17 Meter hoch waren. Heute können Sie noch 16 dieser imposanten Säulen bewundern. In der Nähe der Tempel befindet sich der Nationalgarten von Athen. In diesem Garten können Sie das Zappeion besichtigen. Das Zappeion wurde speziell für die Olympischen Spiele erbaut. Während der Olympischen Spiele 1896 wurden hier die Fechtwettbewerbe ausgetragen. Zehn Jahre später diente es als Olympisches Dorf. Es war eines der ersten Gebäude, das speziell für die Olympischen Spiele der Neuzeit entworfen wurde.

Sie können den Besuch des Olympieion auch mit einem Abstecher zum Hadrianstor verbinden, das nicht weit entfernt liegt. Dieses Tor war einst der Durchgang zwischen der Athener Altstadt und der Neustadt. Hadrian ließ das Tor errichten, um die Unterschiede zwischen den Stadtvierteln zu verdeutlichen. Auf beiden Seiten sehen Sie griechische Inschriften, die Ihnen sagen, auf welcher Seite der Athen Stadt Sie sich gerade befinden. Ansonsten sieht das Tor auf beiden Seiten gleich aus.

^{Der Zeustempel (Olympieion)}

^Hadrianstor

5. Kerameikos

Kerameikos ist ein Athener Stadtviertel. Früher waren in diesem Viertel zahlreiche Töpfer ansässig. Es gab hier nämlich einen Bach mit fließendem Wasser und die Lage war ideal. Das Viertel wurde nach dem Sohn der Ariadne und des Dionysos benannt: Keramos. Er war der Schutzgott der Töpfer. Von ihm leitet sich auch das Wort Keramik ab.

Während des Persischen Kriegs wurde die Mauer von Themistokles errichtet, die das Viertel in zwei Hälften teilte. Außerhalb der Stadtmauer wurde ein Friedhof angelegt. Dieser war lange Zeit der größte Friedhof von Athen. Um 86 v. Chr. kam es an den Grabstätten jedoch zu Plünderungen. Anschließend wurde er nicht mehr benutzt und verschwand langsam unter dem Schlamm des Baches.

Seit 1870 finden in diesem Gebiet Ausgrabungsarbeiten statt. Sie können die Ausgrabungsstätte und den alten Friedhof besuchen. Hier sehen Sie noch einige Grabmäler. Die Fundstücke der Ausgrabungsarbeiten in diesem Bereich werden im kleinen Kerameikosmuseum gezeigt. Hier sehen Sie unter anderem kleine Statuen, Vasen und Reliefs.

^{Die archäologische Stätte Kerameikos}

^{Kerameikos, der alte Friedhof}

6. Das Lykeion des Aristoteles

Das Lykeion des Aristoteles, auch Lyzeum genannt, war ein Gymnasion außerhalb der Stadtmauern des antiken Athens. Es ist eines der drei bekannten Gymnasien neben Akademeia und Cynosarges. Im Lykeion befanden sich zahlreiche Räume mit unterschiedlichen Funktionen. Hier gab es Sportschulen, Rennbahnen, Wandelhallen und Säulengänge. Das Gymnasion oder Gymnasium war ein Ort, an dem Sport getrieben wurde. Hier fanden außerdem Übungen und Lehrgänge für Soldaten statt.

Philosophen unterrichteten hier ihre Schüler und hielten Diskussionen ab. Sokrates war häufig anzutreffen. Der Philosoph Aristoteles begründete hier seine peripatische Lehre, die ihren Namen von der Wandelhalle (Peripatos) ableitete. Er hielt hier Unterrichtsstunden zu seiner Lehre ab. Die Reste des Lykeion wurden erst in den 1990er Jahren bei archäologischen Ausgrabungen gefunden. Dabei wurden die Reste mehrerer Gebäude und Säulengänge freigelegt. Es gibt jedoch keine Pläne, diese zu restaurieren. Stattdessen wurden sie konserviert und die Ausgrabungsstätte zu einem archäologischen Park erklärt. Von den in diesem Artikel beschriebenen archäologischen Stätten ist dies das am wenigsten interessante Gebiet.

^{Das Lykeion des Aristoteles aus der Luft}

^{Ausgrabungen im Lykeion des Aristoteles}

Wo befindet sich die archäologische Stätte?